Union Deutscher Jazzmusiker – Ich bin dabei!

Seit rund 40 Jahren versteht sich die Union Deutscher Jazzmusiker e.V. (UDJ) als Sprachrohr der Jazzmusiker/-innen in Deutschland. Im Jahre 1973 wurde sie von renommierten Persönlichkeiten der Jazzszene ins Leben gerufen. Seitdem tritt sie für die Belange von Jazzmusikern und Jazzmusikerinnen in Deutschland ein und hat sich nicht zuletzt kulturpolitisch als Ansprechpartner etabliert. Nach einer „Initiative für einen starken Jazz in Deutschland“, der sich rund 1.000 Musiker und Musikerinnen anschlossen, erfuhr die UDJ Anfang 2012 eine grundlegende Neustrukturierung und Stärkung.

Die Aufgaben und Ziele der UDJ heute sind vielfältig. Es geht darum, „Jazz made in Germany“ den angemessenen gesellschaftlichen Stellenwert in der deutschen und europäischen Kulturvielfalt zu verschaffen. Wir vertreten die Interessen der Jazzmusiker/-innen gegenüber gesetzgeberischen, politischen und kulturfördernden Instanzen auf Bundesebene insbesondere durch die Zusammenarbeit mit Landesarbeitsgemeinschaften, Musikerinitiativen, nationalen und internationalen Jazzorganisationen und jazznahen Institutionen und Verbänden. Dabei setzen wir uns insbesondere für eine Verbesserung der gesellschaftlichen, politischen und medialen Wahrnehmung und der strukturellen sowie finanziellen Rahmenbedingungen ein.

Die UDJ ist in nationalen und internationalen Gremien und Organisationen vertreten. Dazu gehören die Bundeskonferenz Jazz, der Deutsche Musikrat, die kulturpolitische Gesellschaft oder die Künstlersozialkasse.

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Rezension “light blue”: Cologne Jazz Supporters e.V.

In der deutschen Jazz-Szene erfordert es einigen Mut, eine komplette CD einem amerikanischen Komponisten zu widmen, ist doch die Norm eher die extensive Einspielung von Eigenkompositionen. Nun spielt das Kölner KOI Trio Monk – 8x Monk, nur Monk. Und die Auseinandersetzung mit dem exzentrischen New Yorker Pianisten und Komponisten, der schon 1982 starb, gelingt. Das liegt nicht zuletzt an den beiden Gästen, die recht viel Raum bekommen. Pianist Rainer Böhm spielt überhaupt nicht Monk-ish eckig, aber seine melodisch orientierte Spielweise passt bestens zu KOI Gitarrist Riaz Khabipour, und gemeinsam bieten sie einen spannenden Kontrast zu Sebastian Gilles wunderbar verqueren Klängen auf dem Tenorsaxofon. Gute Beispiele dafür sind „Pannonica“ und das schnelle „Bright Mississippi“, in dem KOI Bassist Matthias Akeo Nowak mit mitreißendem Walking Bass die Band treibt und Schlagzeuger Oliver Rehmann mit angenehmer Zurückhaltung seinen Ben Riley (Monk’s langjähriger Schlagzeuger) abgibt. Darüber bläst Gille mit seinem so ungemein eindringlichen Sound, dessen Individualität noch verstärkt wird durch einen eigentlich unzeitgemäßen Hall, mit dem Toningenieur Clemens Orth das Saxofon klingen lässt, als sei Monk 1957 bei der Aufnahme persönlich dabei gewesen. Doch die Aufnahme stammt tatsächlich aus dem Jahr 2013 und zeigt, wie lohnend ein frischer Blick auf diese vermeintlich ausgelutschten Standards sein kann. Monk hätte sich vermutlich gefreut.

Hans-Bernd Kittlaus